Puh!

Tag 5, Donnerstag der 18. August
Mh ob das irgendwann mal was wird mit dem durchschlafen? Auch diese Nacht bin ich wieder mehrmals wach geworden.. mal isses zu warm, mal zu kalt, und mal hab ich was gehört. Schlimm sowas! Wobei, bei über 15°C Temperaturschwankung im Zelt isses auch schwer nen Optimum zu finden.
Naja.. is also Zeit zum aufstehen, und das tu ich auch, erstmal Cappucino reingeschüttet, und dann in den Beautysalon, Morgenhygiene mal nicht an nem See!
Dann gibts noch ne Große Gaskartusche in der Station für mich, und schon kann ich mein Lager abbrechen. Hier und da wird noch bissi Zeit vertrödelt, und gegen neun gehts los, vorerst in allen Sachen die ich habe, so kühl und windig isses, sogar die Handschuhe zieh ich an!
frisch isses
Geht erstmal gut bergan, über nen Rentierzaun, zum höchsten Punkt des Kungsleden, gibt aber kein Schild oder sowas, also raus aus dem frischen Wind.
Vor mir öffnet sich auch schon ein weites welliges Tal, mit herrlichen Fernsichten, die Wolken ziehen auch ein wenig höher so das, bis auf die Berge, alles gut zu sehen ist, die Sicht reicht je nach Gelände bis zu 20km und mehr und nirgends ein Zeichen von menschlicher Einwirkung bis auf den Pfad vor mir.

das Wetter bessert sich
Ich bleibe sehr oft stehen zum Fotografieren, durchwate 2 Flüsschen und dann kommt der Anstieg zur STF Fälltjägarstugan, die Stugans sind die kleinen Geschwister der Fjällstationen, meist nur 2 oder 3 Gebäude (inkl. Klohaus) und ein Stugvärd wohnt da, es wechseln sich Freiwillige immer für ein paar Wochen ab. Die aktuelle Stugvärden heist Kristina, und kommt aus der Region, und empfängt mich direkt mit einer kostenlosen Limonade, super Service in dieser einsamen Landschaft!
Wir unterhalten uns 20 Minuten, dann probier ich die Plumpsklos aus und koche anschließend Wasser für Asianudeln, irgendwie kann ich kein Müsli sehen.. ich weiß auch nicht wieso! 
hier gabs Mittag
Naja zu den Nudeln hab ich mir ne Dose Cola gegönnt! Dann verarzte ich meine erste kleine Blase an der Zehenspitze der linken Zeigezehe. Ich verstehs nicht.. kaum sind die Schuhe trocken bekomme ich ne Blase, und das an ner Stelle wo wahrscheinlich noch nie ein Mensch ne Blase bekommen hat..
Aber egal weiter gehts. nach nichteinmal einem Kilometer seh ich meine ersten Elche! 2 Stück, ein Männlein und ein Weiblein, der Wind steht günstig, sie können mich nicht wittern, schauen aber in meine Richtung. Also schnell das Tele auf die Kamera, und ab damit, das hätte ich im Kasten.
två Älk
Sowie ich weiterlaufe, rennen die Elche weg. Na da hab ich aber Glück gehabt!
Bald steht die Durchwatung des Mittån an, wo ich länger nach einer geeigneten Stelle suchen muss, aber auch hier brauch ich nur Stöcker und kann die Schuhe an lassen, bisher hat ich auch bei den Wasserständen Glück das ich immer mit Stiefeln auf Steinen über Flüsse und Bäche komme, wenn es keine Brücke gibt.
Bis zur nächsten Hütte ist es nun auch nicht mehr weit, und kaum angekommen empfängt mich ein junges Pärchen aus Östersund, ich mach meine obligatorische Fußlüftepause (einmal pro Std, Socken lüften!) und entscheide das nach 20 Kilometern noch nicht Schluss ist, ich will heute noch zum Ljusnan absteigen, im Tal wird es weniger windig sein, und dort sind super Plätze für die Zelte laut Kristina.
Abgesehen davon soll das Wetter morgen weniger gut werden, und jeder Kilometer den ich da heute mache, spar ich mir morgen 😉
In den folgenden 1,5 Stunden fliege ich förmlich 6 Kilometer Strecke und 300 Höhenmeter weiter, auch vorbei an einem hübschen Wasserfall.
wo es dort bloß hingeht?

das sieht man hier^^
Und dann ist es geschafft, An der Brücke über den Ljusnan, ist die Rasthütte Klinken, mit ner netten Wiese davor!
Mein bisher bester Zeltplatz.
Noch bevor das Zelt steht gehts zum Fluss, erfrischen, dann Abendbrot.
Heute gefriergetrocknete Kost, nach 26 Kilometern hab ich mir mein Rindfleisch Stroganoff mit Reis wirklich verdient!

Bis morgen, euer Bresh, der jetzt 99 Kilometer aufm Tacho hat!

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