Tag 30: Ritsem – kurz vor Gisurisstugorna ca 14 Kilometer

Mittwoch der 28. August

Heute ist die Nacht mal wieder um sieben vorbei.Es steht Frühstücken (wieder mit Ei!), Packen, Stiefelpflege und Stube selber reinigen auf dem Plan, und bis um zehn müssen wir raus.Das funktioniert alles reibungslos, auch meine Stiefel bekommen ihr Fett weg, naja eigentlich ist es Wachs^^Trocken sind sie auch wieder geworden!Dann mal auf zum Boot welches uns über den Akkajaure bringen soll. Dort angekommen empfängt uns ein Schild welches uns darauf hinweist das Hunde im Padjelanta Nationalpark außerhalb er Wintersaison nicht erlaubt sind, Patrik ist sich sicher das es kein Problem ist, wenn Mauri an der Leine ist. Ich versteh das etwas anders. Nach kurzer Recherche stellt sich heraus, in allen Nationalparks in schwedisch Lappland ist erstmal prinzipielles Hundeverbot, es gibt hier und da Ausnahmen bezüglich des Zeitraumes (Im Winter erlaubt) und dann die Ausnahme die Patrik im Kopf hat: Der (nördl.) Kungsleden.. Dort sind Hunde erlaubt und ursprünglich wollte er diesem ja folgen..Nun ist er hin und her gerissen, soll er es einfach drauf ankommen lassen? Im Padjelanta Nationalpark liegen zwei größere Samidörfer, und Patrik weiß das die Sami in Finnland nicht wirklich viel Spaß verstehen wenn es um Hunde geht. Immerhin Jagen diese ihre Rentiere und es kommt immer wieder vor das sie eins erwischen oder es sich bei der Flucht tödlich verletzt.Nach einem Gespräch mit dem Kapitän ist sich Patrik dann sicher das er es nicht versuchen wird, der Kapitän hat ihm auch dringend abgeraten es drauf ankommen zu lassen, weil grade der Rentiertrieb in die Täler beginnt. Und während dessen verstehen die Sami noch ein bisschen weniger Spaß.Das bedeutet an dieser Stelle für uns das wir uns trennen werden.Der Weg über den Kungsleden ist kürzer, und ich komme mit zuvielen Resttagen in Kvikkjokk an und müsste länger rumsitzen als mir lieb ist, und für eine Sinnvolle Anschlusstour sind es zu wenige :\Da Patrik aber sowieso etwas Probleme nun mit seinem anderen Fuß hat, das andere Schienbein ist wieder okay, will er in Kvikkjokk eventuell länger rasten. Abgesehen davon ist er heute erst recht spät am Kungsleden wenn alles gut geht. Entsprechend wird er heute nicht mehr so weit laufen.Also es ist noch nicht aller Tage Abend, wenn nichts unvorhergesehenes passiert sehen wir uns in Kvikkjokk wieder!Daher verzichte ich an dieser Stelle bewusst auf ein Abschiedsbild, auch wenn wir uns dennoch verabschieden als wenn wir uns nicht mehr träfen.Die vier Wochen mit Patrik und Mauri waren eine tolle Erfahrung! Und auch hier nochmal, Patrik, wenn du das liest.Du warst ein großartiger Botschafter für Finnland, und es war mir eine Ehre die vier Wochen mit dir und Mauri Wandern zu dürfen, viele Annekdoten die hier nicht im Internet landen werde ich nicht vergessen und immer gerne an euch zurückdenken.Und solltest du eines Tages in Deutschland sein.. Du hast ja meine Nummer ;)Doch genug davon, immerhin glaube ich nach wie vor fest daran das wir uns in Kvikkjokk nochmal treffen!Nach dem Abschied am Bootsanleger, steige ich dann auf die MS Storlule und die Überfahrt beginnt, es ist eine Ruhige fahrt, mit nur zwei weiteren Fahrgästen, Christian aus dem Saarland (hat die gleiche Tour vor wie ich) und eine Schwedin welche allerdings nicht in Änonjalme aussteigt wie wir beiden anderen.In Gegenrichtung steigen so um die 20 Leute aufs Schiffchen. Christian läuft los, ich schreibe eine letzte Nachricht in unseren Familienchat, dann bin ich das erste mal seit auf den Tag genau vier Wochen allein unterwegs.Der Weg ist einfach zu gehen und in Gedanken verfalle ich in einen flotten Wanderschritt, Christian ist bald ein- und überholt und es Dauert fast zwei Stunden bis ich mich entschließe zu pausieren, an einer kleinen Rasthütte treffe ich zwei deutsche welche mir vorschwärmen wie toll die Zeltgelegenheiten vor Gisuris seien, mein Plan ist eigentlich, den ersten annehmbaren Platz nach Gisuris zu nehmen, aber da käme wohl relativ lange nichts.. Naja mal schauen..Bald bin ich an der Ersten Brücke, mit Überschreitung dieser betrete ich den Sarek Nationalpark. Dieser trägt den Beinamen die letzte Wildnis Europas.An dieser Stelle ist er aber nur wenige hundert Meter breit und endet an der nächsten Brücke. Dazwischen sind wirklich viele schöne Stellen für ein Zelt, und heut ist es den ganzen Tag schon sehr Warm.Also entschließe ich mich hier zu bleiben. Ich nehme sogar ein kleines Bad in einer Gumpe im Fluss, dort ist das Wasser angenehm kühl, und nicht eiskalt.Als ich mein Lager hergerichtet habe bemerke ich wieder wie ungewohnt es ist allein zu sein, kein Mauri der nach Streicheleinheiten bettelt oder Patrik der mich übereden will im Fluss zu baden.Niemand ist ist hier, außer mir.. an diesem Fleckchen der letzten Wildnis Europas.Gruß euer Bresh

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