Montag, der 19. Juni, Angeltjønnhytta – Fersila ca 14,5 Km
Gestern war wirklich richtig dolle Anstrengend für mich, die Sonne in den Bergen.. Kein Schatten, kein Lüftchen.. und der Rucksack an den ich mich erst noch gewöhnen muss.. Das alles hat dazu geführt das ich in der Hütte dann einfach auf der Couch weggepennt bin. Am morgen habe ich mir dann auch gar keinen Stress gemacht und hab es ruhig angehen lassen, ich war immernoch spürbar erschöpft vom Vortag.


Etwa gegen Mittag treffe ich meinen ersten Wanderer, und was für einen. Silvio (aus Moritzburg, wie klein die Welt doch manchmal ist), ist im November in Tarifa (Quasi Gibtaltar) losgelaufen und will hoch ans Nordkapp, er liegt echt gut in der Zeit, und musste daher im Süden Norwegens leider die Schneereichen Berge umgehen, hoft aber das er zeitig genug oben ist, um dann nochmal in die Vidda zurückzukehren.
Mit ihm Unterhalte ich mich eine ganze Weile, bis aus der andren Richtig noch zwei Wanderer mit Hund auftauchen, Julia (?) und Thrym sind im April in Alta auf Ski gestartet und haben diese Mittlerweile gegen Wanderstiefel getauscht. Genau diese Momente sind es welche ich immer wieder so liebe, diese Verbundenheit zwischen wildfremden Menschen kenn ich nur vom (Fern)Wandern..
Leider ist Silvio schon voll im Rhytmus und läuft sowieso ziemlich lange Etappen, ihn lass ich erstmal ziehen, und die andren beiden gehen in die andre Richtung.
Aber dieses Gechillte zusammensein und über das woher und wohin zu schnacken haben meine Akkus spürbar aufgeladen, und so komme ich zu dem Entschluss nach dem Abendbrot mal zu schauen wie es heute geht, ich habe mir berichten lassen das es einige tolle Zeltstellen unterwegs gibt, also alles kann und nichts muss 😉




Naja der Weg selbst war wie erwartet wieder arg durch Sumpf geprägt, das wird wohl auch die nächsten Tage so bleiben.. Ansonsten Hab ich schon gemerkt das ich noch recht zu kämpfen habe wenns Bergan geht. die garnichtmal so Steilen ersten fünf Kilometer mit gut 300 Höhenmeter beschäftigen mich gut zwei Stunden, oben angekommen ist das Terrain, wenn auch stellenweise sehr Nass, gut zu gehen und die Folgenden fünf Kilometer bewältige ich in gut einer Stunde, ohne das es mich zu sehr anstrengt, gradeauslaufen geht! Dann komm ich an meiner einzigen Furt des Tages an, hier sind massig tolle Zeltstellen, und ich bin echt hart am mit mir kämpfen ob ich hier bleib, allerdings sind die alle auf der “falschen” Flussseite und ich müsste dann zum Frühstück ne Kneipkur machen.. das will ich mir ersparen. Und in Ferslia treffich morgen früh vielleicht nochmal Silvio bevor er startet.

Der Rest vom Weg ist nich sehr spannend, es geht matschig/sumpfig gut 300 Höhenmeter runter an die Hütte “Ferslia”. Es ist kurz nach 23 Uhr als ich ankomme, und auch wenn ich so leise mache wie ich kann, scheich ich Silvio auf als ich die Wasserquelle suche. Er verrät es mir und wir schnacken noch fünf Minuten. Dann gibts für mich noch Tagebuch schreiben und Katzenwäsche und Füße hochlegen..
Schlaft gut, euer Mitternatsbresh (PS: Morgen ist Sommersonnenwende!)
