Sonnabend, der 24. August Shelter am Jenarn – Hemavan ~12 Kilometer
Nachdem ich gestern gegrübelt habe wie ich mir nur die Zeit vertreiben soll, bis ich wieder Heim fahre. Ist heute alles anders…
Doch von vorn.
In der Nacht hat es wie vorhergesagt stark geregnet, in den frühen Morgenstunden ist es aber nicht mehr allzu dramatisch, lediglich der Wind hat ganz schön Kraft! Aber ich bin zum Glück ziemlich Wingeschützt hier.
Ich liege also im Zelt und spiele mit dem Gedanken die Rückreise umzubuchen so das ich weniger lang in Hemavan verharren „muss“.
Ich teile diese Geranken auch in unserer Familienchatgruppe, ich habe ja Empfang!
Das verleitet mein Pa mich anzurufen und mir mitzuteilen das Opa seit fast einer Woche im Krankenhaus liegt und heute Morgen verstorben ist. Er wollte mir den Urlaub nicht vermiesen und hat mir nicht eher was gesagt, was hätte das auch geändert?!
Danke Pa! du hast alles genau richtig gemacht!
Allerdings ist für mich jetzt klar das ich hier nicht lange auf den Heimflug warten möchte, und so bald wie möglich zu meiner Familie will.
Da das Wetter heute wesentlich besser als vorhergesagt ist, ab ungefähr mittags regnet es nicht mal, es bleibt nur der ziemlich heftige Wind, ist heute definitiv Wanderbares Wetter, morgen gibts zwar keinen Flieger mehr gen Stockholm, aber Montag könnte es klappen.
Die Würfel sind also gefallen, gegen halb zwölf bin ich abmarschbereit und setz mich in Bewegung.
Dank des Regens der Nacht und des gestrigen Tages, ist der Weg Stellenweise eine einzige Wasserfläche, aber wer auch immer das Wegenetz hier unterhält, dem gebührt mein Dank!
Jede Stelle welche so aussieht als wenn sie (auch ohne Regen) Nass ist, hat Bohlenwege, und auch sonst ist alles eigentlich ziemlich wundervoll.
Die Wanderung heute ist auch eine gelungene Ablenkung von der Schocknachricht des Vormittags. Wie ein Jeder, so habe auch ich meinen Großvater nie in jungen Jahren erlebt. Ich weiß nicht ob er gern Wandern war.. Später zumindest eher nicht, aber er war ein begeisteter Angler, und ich laufe heute von einem Angelgewässer zum nächsten. Die sind Allesamt Ausgeschildert und es gibt sogar fünf Unterstände an den schönsten Angelstellen.
Ich mir gefällt der Gedanke daran das Opa es hier gefällen würde =)
An jeden Setze ich ich mich für einen Moment hin, und denke daran wie ich als kleiner junge mit ihm an dem Zeltplatzsee (wo ich quasi aufwuchs) Angeln gegangen bin.
Ich bin dankbar das ich so schöne Erinnerungen an ihn habe, auch wenn wir uns die letzten Jahre viel zu selten gesehen haben.
Puh.. ich glaub das ist der persönlichste Wandertagebucheintrag den ich je geschrieben habe, aber nichts andres ist heute in meinem Kopf.
Dankbarerweise sind zwölf Kilometer dann auch wieder weit genug um den Kopf ab und an wieder etwas freier zu bekommen.
Alles in allem kein besonders anstrengender Tag (körperlich) und nach etwas über drei Stunden stehe ich vor meinem Hostel. (die Gebäude sind alle nach Tiere benannt, und ich bin natürlich im Haus „Myggan“ – Mücke gelandet😅
Nach der ersehnten Dusche gehe ich noch im Supermarkt ne Runde shoppen und falle bei Fjälls Kitchen ein.
Dann Passiert nicht mehr viel.
Eine Zusammenfassung kommt bestimmt Später noch =)
Gruß euer Trauerbresh