Wieviel Wasser passt in einen Stiefel?

Tag 6, Freitag der 19. August
Die Wiese an der Ljusnanbrücke war wirklich schön zum zelten, aber auch hier hab ich nicht durchgeschlafen.. Ich weiß noch nicht woran es liegt, aber ich hab ja noch ne weile Zeit das rauszufinden 😉 Zumindest wars nie Unter 10 Grad wenn ich wach war^^
Naja irgendwann wars aber Zeit zum aufstehen, und das hab ich dann auch getan. Dann hab ich erstmal mein ganzes Geraffel in die Windschutz Hütte gestapelt, und wieder lecker Kekse mit Cappucino gefrühstückt, nebenbei hab ich alles gepackt, so dass ich halb neun los kam. Soll ja nicht so dolle werden das Wetter heute, zum glück sinds auch nur 16 Kilometer. Dann mal los, es ist schon ziemlich bedeckt!
Erst muss ich wieder raus aus dem Tal, also heißt es Höhe machen.. und kaum bin ich über der Baumgrenze beginnt es zu Regnen.. nicht doll aber der Pfad ist jetzt Nass und die Sicht bei teilweise nur noch knapp über 50 m (soweit stehen die Winterwegmarkierungen auseinander).
Immerhin funktioniert der Poncho wirklich gut, er wird zwar klamm an der Innenseite, aber man kann gut laufen ohne viel mehr zu schwitzen als wenn man keinen Regenschutz hätte.
Je länger der Regen dauert umso mehr wandelt sich der Pfad in einen Bach, toll.. Die Schuhe sind nun wieder wirklich nass!
Durch dieses Paradies, welches jedes Wandererherz zum stehen bleiben veranlasst, öhm, höher schlagen lässt wollt ich schreiben, laufe ich noch ne ganze Weile weiter. Bei ungefähr der Hälfte des heutigen Weges kommt die Långebrostugan, die aber nur eine unbewirtschaftete Schutzhütte ist, die echte Stugan, bzw deren Ruine steht unweit der Brücke, warum sie aufgegeben wurde kann ich nicht erkennen, abgebrannt scheint sie aber nich zu sein.
Also erst mal rein in die Schutzhütte alles Nasse aufgehangen, und den Gaskocher an für ne Nudelsuppe, und warmen Tee!
Wirklich trocken wird hier drinnen nix, und besser wird das Wetter auch nur bedingt (die Sicht ist wieder recht gut), doch je eher ich ankomme, desto besser, außerdem hats hier nicht mal Handyempfang!
Mitterweile besteht der Pfad aus zwei Sorten von Untergrund, entweder es sind Nasse schmierige Steine (gut) oder nasser schmieriger Schlamm (nicht so gut) der manchmal relativ tief ist (schlecht).
Ich kämpf mich also weiter durchs Fjäll, und zwinge mich ab und an stehen zu bleiben um die Landschaft zu genießen, auch wenns regnet ist die Gegend beeindruckend!
So beginne ich mir zwar Sorgen zu machen was meine Füße zu nem Stundenlangen Dauerbad sagen, aber schlechte Laune kommt nicht auf.
Ich fasse allerdings den Entschluss heute in Fjällnas nicht zu Zelten, sondern mir nen Appartment zu nehmen, is zwar recht teuer alleine, aber anders bekomm ich mein Zeug nie trocken.
der Regen lässt nach
Dann irgendwann hört der Regen tatsächlich auf und die die Sonne lässt sich sogar mal blicken, dann geht es runter nach Fjällnas, ein schönes Örtchen ist das, und wohl sehr beliebt bei Anglern und Wohnmobilisten wie ich schnell merke. (John, das wäre was für dich und deinen Vater hier)
An dem Campingplatz wo ich hin will is keiner da, aber man solle anrufen, gesagt getan, mir wird gesagt wo ich das Geld verstecken soll und wo ich den Schlüssel zum Appartment finde.
Sowas würde es in Deutschlad nicht geben^^
Dann treff ich noch ein nettes Berliner Ehepaar welches mit dem Wohnmobil unterwegs ist, ich spiele für sie den Dolmetscher, und sie borgen mir Schuhtrocker aus DDR-Beständen hab ich noch nie gesehen sowas, is wie nen kleiner Heizstab (wird nur handwarm) den man in den Schuh steckt, scheint zu funktionieren!
Da sitz ich nun in meinem Luxusapartment mit TV und free Wifi, Blick auf den See und genieße den zeitigen Feierabend.. da is auch noch Zeit für nen lustigen Film (ich versteh kein Wort, errinnert mich aber bissi an die Jay und silent Bob Filme) und Wäsche waschen.
Sogar ne Couch!
Also dann bis zum nächsten Mal!
Bresh

4 Antworten auf „Wieviel Wasser passt in einen Stiefel?“

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