Fazit zum Skjærkerfjella und Blåfjella NP

Ich habe mir bereits vorher so meine Gedanken gemacht da diese Region eigentlich nicht durchwandert wird, eigentlich kommen meines Wissens nur Norge på langs Wanderer hier durch. im eigentlichen Nationalpark gibt es auch keine Wanderwege (auch nicht unmarkiert) Am südlichen und Westlichen Rand hat es ein paar Hütten und markierte Wege.

Der Park selber ist wirklich schön, ich hatte während der ganzen Tour eigentlich zimliches Glück mit dem Wetter, es hat im südlichen Teil (vor dem Nationalpark) zum Anreisetag stark geregnet, aber ansonsten war es länger recht trocken entsprechend war es weniger Nass als ich es bei anderen gesehen habe. Allerdings bedeutet das nicht im geringsten das das es trocken gewesen wäreich hatte ab der letzten Stunde vor der Ångeltjönnhytta bis zum erreichen des Wirtschaftsweges bei Berglich fast durchgängig nasse Stiefel.

Dank der starken Sonne waren die Stiefel allerdings am morgen immer wieder zumindest fast trocken. Ab dem eigentlichen Nationalpark gibt es wie gesagt früher oder später keine Wege mehr, ich habe mich für die kürzestmögliche Route entschieden und bin ab Vera direkt über Gaundalen, Holden und Gjevsjøen Richtung Bergli gelaufen, diese Route ist war laut GPS-Track knapp über 100 Kilometer langund war technisch nicht besonders schwierig, einzig die “kurzen” Weglosen Passagen durch dichtesten Skandinavischen Urwald sind etwas risikoreicher, dort nicht die orientierung zu verlieren erscheint mir unmöglich (heutzutage mit GPS allerdings gut machbar).

Ansonsten hatte ich nur eine Flussquerung die ich als potentielle Sackgasse sehe (der Tverrelv, etwas über zehn Kilometer bevor man auf den Wirtschaftsweg trifft) Ich hatte in der Nacht zuvor allerdings starken Regen und bin etwas weiter unterhalb in steilen Gelände auf ihn getroffen, weiter oben ist er nicht so ins Tal eingeschnitten und sicher breiter (ergo flacher)

Soviel zur “technischen Analyse” hier lesen ja auch immer wieder Leute mit welche meine Berichte als Inspiration oder Planungsgrundlage für eigene Touren sehen..

Unterm Strich muss ich sagen das die knapp zwei Wochen dauernde Wanderung von Storlien (fast) nach Gäddede die für mich angstrengenste Wanderung war, welche ich bisher unternommen habe. Meine Füße sind nicht so Anspruchsvoll, ich habe sonst nie relevante Probleme, dieses mal habe ich mir das erste mal eine Blase am Ballen gelaufen und meine Zehen waren alle an der Oberseite wund. Eine habe ich mir sogar aufgerieben. Das laufen in Ständig nassen Stiefeln hat seinen Tribut gefordert. Da habe ich diesmal die Pflaster immerhin nicht umsonst mitgenommen^^

Die Mischung aus Weglosem sumpfigen Gelände und dichten Wäldern ist für mich der Grund diese Etappe auf dem Skandenrücken als besondere Herausforderung zu sehen.

Aber diese ist jetzt erledigt und wenn ich nächstes Jahr den restlichen Weg nach Hemavan hinter mir habe, kann ich auf eine > 2.000 Kilometer lange zusammenhängende Route über den gesammten Skandinavischen Rücken blicken (plus ein paar Abstecher links und rechts)

Tourlänge: 234 Kilometer

Tourtage: 12

Lauftage: 11

Kilometer/Lauftag: ~21,3

Falls noch Fragen sein sollten einfach hier drunter stellen =)

Manchmal gehts genau da durch
meistens ist es aber eine wirklich schöne Landschaft!

Tag 13 Beendigung der Tour

Freitag, der 30. Juni Lierne Gjestegård – Eidde ca 5 Kilometer

Ich war ja Gestern sehr zeitig da, und hatte entsprechend viel Zeit mich mit der aktuellen Situation auseinander zu setzen.

1. Ich bin zwei volle Tage hinter meinem Zeitplan

2. Das tagelange wandern faus ausschließlich weglos im Sumpf behagt mir nicht und wird für den Weiterweg ausgeschlossen

3. Es gibt eine Unwetterwarnung für stellenweise bis zu 90L Regen in 24 Stunden

An erstens lässt sich nicht viel ändern, ich bin ja auch mit drei bis vier Tagen “Spiel” losgezogen. Zu zweitens habe ich die Idee dem Lapplandsleden zu folgen, hierzu müsste ich weiter nach Gäddede (28 Kilometer auf der Straße) und dann zwei Tage auf markierten Wegen bis ich auf den Lapplandsleden treffe. Allerdings ist die Route etwas länger und ich dürfte nach dem Ruhetag in Gäddede keine Pause mehr einlegen um bis zum 15. Juli zurück zu Hause zu sein.

Das und die Tatsache das ich durch das Unwetter am Ende dann in Gäddede feststeckecken könnte, da geht nur eine Straße hin, bringen mich zu dem Entschluss mir den Rest für nächstes Jahr aufzuheben.

Nur muss ich mit diesem Entschluss nun auch realieseren das der Plan den Rückflug spontan zu buchen (hier eigentlich ganz praktisch) viel teurer ist als gedacht logistisch am einfachsten wäre es von Trondheim zu Starten aber am Folgetag ist der einzige vernünftige Flug bei über 1000€!! ich bin für <200€ hergeflogen nur mal so nebenbei.

Der beste Kompromiss erscheint mir Östersund zu sein am Montag dann, also habe ich nen mehr als doppelt so teuren Flug und drei Nächte zum Bezahlen.

Allerdings besser als dann am Ende zu spät zurück zu sein, oder mir den Urlaub zu vermiesen weil ich “rennen” muss.

Mit dem Wissen laufe ich die letzten fünf Kilometer von gestern zurück und erwische um 6:50 Uhr den Bus mit vier mal Umsteigen komme ich dann halb neun Uhr abends in Östersund an. Duschen und Abendbrot schaffe ich noch, dann gehts in die Heia 😴

Gute Nacht euer Reisebresh (morgen kein Rucksack schleppen!!)

Tag 12 Roadwalking..

Donnerstag, der 29. Juni Guselva – Lierne Gjestegård ca 30 Kilometer

Die Nacht war wieder deutlich besser, ich konnte durchschlafen ohne das dass Knie weiter rumgezickt hätte. Nur am Morgen werde ich direkt wieder eingenordet, die Zeltstelle ist ein unglaubliches Insektenparadies, neben Mücken und Bremsen sind hier noch unendlich viele kleine Fliegviecher, die mich scheinbar immerhin nicht attakieren. Aber somit habe ich einen Grund mehr mich zu beeilen bei der Morgenroutine.

Anschließend geht es los, ich bin alsbald auf der Hauptstraße und naja.. viel gibts nichtzu berichten, außer das ich viel schneller voran komme, nach zwei Stunden habe ich zehn Kilometer geschafft und mache meine erste Pause. Da habe ich auch wieder Empfang, und sehe das es heute nach dem Mittag Gewittern soll, ein Grund nicht zu sehr zu bummeln^^ Aber was viel beachtlicher ist, das ich eine Unwetterwarnung für morgen erhalte hier in der Ecke soll es ab Nachmittag und dann bis zum nächsten Mittag bis zu 80 Liter regnen oO Das ist echt viel!!

Ich überlege bissi wie ichs mache und lauf derweil weiter, im Worst case muss ich morgen wieder fünf Kilometer zurück zur Bushaltestelle laufen und mit dem Bus aus dem Gebirge runter düsen..

Aber den Gedanken schiebe ich erstmal beiseite und fresse weiter Kilometer. So kommt es das ich 14:30 Uhr bereits die knapp 30 Kilometer bis zum Zeltplatz geschafft habe. Hier gibts erstmal nen Bier zur Belohnung und anschließend ist Zeltaufbau und duschen!!! angesagt. Das ist so toll nach 13 Tagen unter einer warmen Dusche zu stehen, und nicht in irgendnem Bach zu sitzen!

Anschließend verdöse ich den Tag und erhol mich so gut es geht.

Bissi was liegt in der Luft
Hat sich leider keiner Blicken lassen
Da wächst was in der Straße
Ein richter Zeltplatz! Bin mal “schnell” duschen

Gute Nacht, euer Wanderbresh =)

Tag 11 Doppelt hält besser!

Mittwoch, der 28. Juni Im Fjell vor Bergli – Guselva ca 25 Kilometer

Boah.. die letzten beiden Tage waren echt schwer, nicht nur das es körperlich echt anstrengend war, auch mental waren die Tage herausfordernd. Die Nacht habe ich nicht besonders geschlafen, mein Knie beschwert sich arg, so arg das dass Voltaren keine Ruhe bringt, erst nach einer Ibu finde ich etwas schlaf. Überanspruche ich mich vielleicht doch etwas zu sehr?🤔

Naja die rumdeuterei bringt mir hier oben keine Punkte, wärend ich Frühstücke kommt, Dank Mobilfunkempfang, die ein oder andere Ablenkung herein. Fressen Sumpfpinguine eigentlich Katzen? Wie dem auch sei, Danke dafür, das heb mein Gemüt wieder etwas an.

Anschließend geht es wieder Weglos durchs Fjell, und zwar noch recht lange, ich hätte mich gestern dafür gehasst, wenn ich weiter gegangen wäre, erst unmittbar vor dem Abstieg kommt nochmal ne ziemlich schöne Zeltstelle. Bis runter an den Wirtschaftsweg waren es dann doch noch geschlagene sieben Kilometer für die ich knapp drei Stunden brauche.

Aussicht!
Oh wie schön, bewachsene Blockfelder!
Echt malerisch!
Unten angekommen! die letzten Meter durch dichten Wald waren echt.. naja.. uiuiui

Unten angekommen sehr ein unglaubliches Gefühl der Entspannung ein, endlich einfach gehen.. Keine Navigation, nicht aufpassen wo man hintritt, und trockener Boden! Klasse!

Es sind etwas über drei Kilometer zur Brücke über die Berglielva, da hat es sicherirgendwo Schatten und ein Fleckchen für eine Pause!

Ui Strömung!
Ein sauberes Bresh

Am Fluss komme ich in gut einer halben Stunde an, ach was wie schnell und wenig angestrengt man doch gehen kann.. Hier beschließe ich lange Pause zu machen, das Wetter ist echt schön und läd zum Baden ein, etwas muss ich aufpassen das die Strömung mich nicht mitnimmt, aber es hat auch kleine Gumpen am Rand wo das wasser nur ruhig vor sich hinkreist. Eine ist bauchnabeltief, in der wohne ich eine weile 😉

Nach über einer Stunde mache ich weiter, oben am Weg will ein Hund mich verscheuchen, sein Besitzer eilt herbei, wir kommen kurz ins Gespräch. Er heißt Jens und ist seit einigen Jahren hier oben und betreibt Landwirtschaft. Ab und an Kommen Norge på langs Wanderer bei ihm vorbei, so ist er auch auf meine Wanderpläne neugierig. Allerdings quatschen wir nicht allzulang, er hat noch zu tun und ich hatte eben ne Megapause.

Für alle die dies hier lesen und selbst mal die Strecke zwischen Blåfjell und Sandvika laufen wollen. kurz hinter Jens’s Hof dem Fjellgården geht ein Wirtschaftsweg in den Wald hoch, er geht zwar nicht bis auf die andre Seite des Berges, aber an seinem Ende sind es nur ca 800m Weglos durch den dichten Wald bis zu einem Stichweg von der anderen Seite welcher dann wieder runter führt. Ein paar hundert meter buschgeplackergegen 15 Kilometer “Umweg”? Also mir fällt die Antwort leicht 😅

Wirtschaftsweg mit Schatten!
Da gehts durch, puh!

Also hops über den kleinen Berg hier und auf der andren Seite runter ein einen größeren See hier sind es noch ein paar Kilometer an einer Nebenstraße bis zum Fluss Guselva. Hier finde ich einen Platz zum Zelten, und eine Badestelle.. ja dann geh ich halt nochmal planschen! 🤷

Das gehen auf den Wegen ist so viel leichter, ich fühle mich als könnte ich heute nochmal fünf bis zehn Kilometer drauflegen, aber dann wäre ich an der Hauptstraße, keine Ahnung ob ich da nochmal so ne Zeltstelle finde. Einzig Mückentechnisch ist hier Megaviel los, so dass ich schnell nach dem Bad im Innenzelt verschwinde und feststelle das ich leider keinen Empfang habe 😅

Also lest ihr das erst morgen 😉

Gute Nacht, euer Bresh

noch eine Badestelle!

Tag 10 Wildnisstrekking kompakt

Dienstag, der 27. Juni Im Fjell – Woanders im Fjell (nicht weit von Bergli) ca 16,5 Kilometer

Das war eine Nacht.. Eieiei.. wenn es etwas gibt worauf ich verzichten kann dann sindes Gewitter wenn ich irgendwo in den Bergen Zelte.. Es hat ordentlich geschüttet, und die Donnerschläge lassen alles vibrieren.

Da mir allerdings keine Blitze auffallen, gehe ich davon aus das sich das alles nur da oben abspielt und rede mir ein das dass ja beruhigend sei^^

Nichts desto trotz ist an schlaf nicht zu denken, am liebsten würde ich grad alles hinwerfen, was is das auch für eine bescheuerte Idee die Wanderwege zu verknüpfen, es hat hier so viele schöne Ecken und ich plackere mich seit Tagen durch Wegloses Sumpfgebirge und jeden Abend sehen meine Füße echt bemittleidenswert aus..

Allerdings ist dies hier kein Ort zum jammern, hier wird mich niemand abholen.. als der Regen gegen acht etwas nachlässt mache ich mich in die Spur, Weglos hier in der Region brauch ich immer etwas mehr als der Überschlag auf der Karte sagt, und der sagt 19 Kilometer bis an die Schotterpiste bei Berglia.

Naja mal sehen was wird, auf jeden Fall ist das hier grad die reinste Wasserchlacht alles ist unglaublich Nass, eigentlich geht man nur durch Wasser aus dem mal ein Grashalm oder Stein schaut.

Dazu kommen millionen von Mücken die mich permanent umfliegen. Ja so macht das wandern doch richtig freude!

Die Kamera bleibt heute im Rucksack, und Handyfotos mach ich auch erst als das Wetter sich bessert, bessern tut sich übrigens auch der Feuchtigkeitsgrad des Untergrundes, sowie ich um den Berg halbwegs rum bin, ist es wieder Spürbar trockener. (Halt so sumpfig wie die letzten Tage schon..)

Ansonsten ist heute etwas die Luft raus, am erwähnenswertesten ist die Furt des Tverrelv, die Gebirgsbach/Fluss ist nicht ohne, grad nach dem Regen, die Strömung ist stark und die Tiefe geade noch so machbar. Nass werde ich bis zum Bauchnabel. wenig Tiefer und ich hätte umplanen müssen..

Anschließend gehts dann wieder etwas höher und die Sonne kommt sogar raus. Allerdings merke ich die schlaflose Nacht und bin ziemlich kaputt, nach etwas über 16 Kilometer kommt eine Stelle die mir zusagt, und ich habe wieder Handyempfang, der Wetterbericht verzeichnet keine Überraschungen für die Nacht also lass ichs gut sein und schlaf nochmal hier oben^^

Guten Nacht euer Knüllheitsbresh

Tag 9 hoch hinaus

Montag, der 26. Juni Holden – im Fjell ca 21 Kilometer

Die Nacht habe ich wieder gut geschlafen, nur will ich morgens nicht aus den Federn, der Hikerblues setzt ein. Sich morgens zu Motivieren den kompletten Tag durch Sumpf und demmse zu laufen fällt mir zumindestens heute nicht leicht. Ich überleg auch noch ne Nacht hier zu bleiben.. doch was habe ich davon.. dann muss ich morgen durch den Sumpf und immerhin regnet es nicht^^

Wieder einmal geht es im Sumpf bergan, der Schweiß läuft nur so aus mir heraus es ist als hätte jemand einen Wasserhahn geöffnet..

Auf der kleinen Ebene ist es dann wieder besser runter geht es recht weit durch einen Wald ehe ich am See ankomme, die Weglose Navigation durch dichtesten Wald ist echt krass, ohne GPS wäre ich aufgeschmissen, so halte ich weitgehend den geplanten Kurs. Am See geht es dann wieder einfacher vorran, in Gievsjön, einem weiteren Bergbauernhof mache ich Pause, über eine Stunde!

Dann gehts wieder weglos bergan durch dichten Wald.. und wieder öle ich unglaublich.. Das Wetter ist echt nichts für mich. Aber ich bin recht gut drauf und schaffe heute die hälfte bis zum Ausstieg aus dem Sumpf!

Ich freu mich wenn ich hier raus bin.. auch wenn ich dann erstmal ziemlich viel Straße und Schotterwege habe, bis ich in Gäddede endlich nochmal nen Ruhetag machen werde und dann In Schweden auf (hoffentlich) besseres Wanderterrain treffe =)

Riesiger Ameisenberg, 1,8m
Gesellschaft zum mittag
Ich habe eine Bremse (lebend) gefangen!

Naja wollen wir mal hoffen das morgen Alles klappt und mit der Hoffnung geh ich nun zu Sack!

Tschausen aus dem Fjell!

Tag 8 Brennende Haut!

Sonntag, der 25. Juni Bjørkvasvola – Holden ca 28 Kilometer

Nach der Nacht bin wieder mal sehr erstaunt was mir so alles in den Sinn kommt wenn ich unterwegs bin, nur soviel.. Ich glaube nicht an Traumdeutereien^^

Aber spannend ist es schon das dass Hirn offenbar manchmal noch nen Gedanken findet den es wohl noch nicht gedacht hat..

Aber genug von disen Albernheiten heute stehe ich sechs uhr auf da ich so zeitig wie möglich starten will. Heut und Morgen verspricht der Wetterbericht nochmal wenig Bewölkung bei 20°C da will ich so bald es geht ein Dach haben^^

Da ich gestern soweit gelaufen bin, bin ich mir ziemlich sicher das ich heut nicht in Gaundalen bleiben werde, die nächste Hütte wäre dann Holden, schön an einem See gelegen oder sonst halt irgendwo im Fjell =)

Kurz nach dem Start merke ich erstmal das ich eigentlich einen See weiter gehen wollte, naja der eine Kilometer acht das Kraut heut auch nicht mehr Fett!

Der erste Knackpunkt des Tages wird die Furt über die Stigåa, der Fluss ist recht breit auf der Karte eingezeichnet und der Grund warum ich zuerst gehadert habe hier langzugehen. Ich entscheide mich ihn soweit Flussaufwärts wie halbwegs auf dem Weg liegt den Fluss anzupeilen, da sollte der Pegel am niedrigsten sein, allerdings ist der Fluss hier in einem relativ engen Tal eingeschnitten. Und das ist dann auch schon alles, es ist eine Ziemliche Kraxelei runter und wieder hoch, aber der Fluss ist hier an der tiefsten Stelle maximal Knietief. Also alles Super und weiter geht es!

Halb sieben bin ich los, da war das Zelt schon abgebaut und die Sonne schon unangenehm auf der Haut zu spüren
Meine Furtstelle

Weiter gehts wieder ziemlich bergan an den Seeausfluss wo das kleine Wasserkraftwerk fur das Gaundalen liegt. Mittlerweile hat die Sonne einiges an Kraft so das mein Wasserverbrauch stark ansteigt und ich kurz fo dem Hof Gaundalen leider “ausgetrunken” habe. die 20 Minuten bis zur nächsten Quelle merke ich die psychologie hinter dem Mangel.. eigelich garnicht schlimm die Zeit, aber zu wissen das man nix hat macht echt Durst!

Dann Komm ich in Gaundalen an, kleine Anmerkung an leute die nach mier hier lang kommen, macht nicht an der Brücke unten Pause, die Gebäude sind für die Übernachtungsgäste, oben warten Kekse, Brötchen, Kaffee und Tee sowie ein kleiner Smalltalk.

Ich komme erst nach über einer Stunde Pause wieder los. Der Hof hier ist übrigens so abgelegen, wenn man einkaufen will sind es erst einige Kilometer mit dem Traktor nach Schweden ans Ufer des nächsten Sees, dann ein paar Kilometer Boot fahren und dann läppische 100 Kilometer Autfahrt.. da möchte man nichts vergessen.. Die Pause jedenfalls war richtig Klasse und so gestärkt kanns weitergehen!

kleines Wasserkraftwerk
Gehöft Gaundalen

Anschließend gehts erstmal gute 400 Höhenmeter rauf über den nächsten Sattel, zu begin noch durch Wald dann wieder durch offenes Fjell. mittlerweile brennt die Sonne ganz schön, zufälligerweise schwenkt mein Weg heute ziemlich mit dem Ferlauf der Sonne, so das sie permanent von vorn/halb rechts kommt. Die Schoki in meiner rechten Bauchgurttasche ist mittlerweile komplett flüssig und ich verzichte auf die Sauerei, es gab ja zum Glück eben belegte Brötchen =)

Wie dem auch sei ehe ich über dem Sattel bin und es wieder runter ind den schattigen Wald geht, alles gänzlich weglos natürlich (die alten Telegrafenmasten die mache hier beschreiben wurden vor zwei Jahren zurückgebaut, es gibt also keine “Markierungen” mehr), findet der heutige Titel seinen Höhepunkt.. ich schmir mich schon immer wieder nach, mit Lichtschutzfaktor 50, naja aber der Schweiß wäscht es ab und die Sonne kennt heute wieder keine Gnade.

Ach und weil ichs noch garnicht erwähnt habe.. auch heute ist es Stellenweise wieder sehr Nass, es reicht dazu das meine Füsse wieder in der Soße stehen (im Stiefel) allerdings ist es nicht schlimm Sumpfig, Nam muss also nicht jeden Schritt erkämpfen!

Dies und meine einsetzenden “Traillegs” führt dazu das ich heute (für mich) unglaubliche 28 Kilometer schaffe und das ohne das ich total hinüber wäre (bis auf den Sonnenbrand vielleicht =D)

Bei dem Wetter und diesem Terrain hab ich das nicht richtig für möglich gehalten und bin bissi Stolz auf mich, auch wenn ich zugegebener Maßen sagen muss das ich auch gern drei Kilometer eher Schluss gemacht hätte, aber die Tatsache das ich den See schon sehen konnte und unbedingt ne runde ins Wasser wollte hat schon noch ganz schön gezogen =D

So isses dann geworden.. Krebsrot im Gesicht und an den Armen gings ab in den See zwei drei Runden schwimmen. Das ist herrlich hier!

heute ist jeder Bach mein Freund
Zur Orientierung fürs Weglose Wandern echt schlecht, aber immerhin im Schatten!
Jeder!
Oh ein Bach! kurz vor der Hütte sogar mit Brücke!
Mh.. leicht errötet bin ich schon irgendwie =D

Naja was bleibt mir noch.. Schlaft gut ihr lieben und mal sehen wie ich morgen Abend dann aussehe =D

btw.. Ich hab so dermaßen den Turbo eingelegt das ich nach zwei Tagen nur noch 40 Kilomter aus dem Sumpfnationalpark habe!

Tag 7 läuft bei mir!

Sonnabend, 24. Juni Verastue – Bjørkvassvola ca 25 Kilometer

Nachdem ich letzte Nacht nicht so gut geschlafen habe, war diese Nacht klasse und ich wache gegen sechs super erholt auf. Als ich aus Richtung Toni auch Geräusche vernehmen lassen, lass ichs mit der Rücksicht sein und kümmer mich um Frühstück und packen, kurz nach halb acht bin ich dann abmarschbereit und verabschiede mich (wieder) von Toni.

Der erste Part heute sind drei Kilometer Schotterweg, immerhin bleiben so die Füße trocken.. Zumindest bis der markierte Weg in den Wald abzweigt und dann in bekannt nassem Gelände ansteigt.

Allerdings merke ich direkt das mich das viel weniger anpiept als die letzten Tage, in mir wächst etwas zuversicht das ich langsam in meinen Rythmus komme!

Und ich denke das passiert grad.. heut läuft sichs ziemlich gut, die erste Pause mache ich erst lange nachdem ich den markierten Wanderweg verlassen habe und einem kleinen Pfad zu einem Gipfel hier gefolgt bin.

Nass gehts hoch
Pause bei Kilometer 12, ist frisch hier im Wind

Anschließend ist es wirklich eine weile Weglos, Vom Hitre umgehe ich das Seterfjellet auf der westlichen Seite. Im anschließenden Tal kommen dann immer wieder Pfade/Wildwechsel die mich an die Westseite des Lakavassklumpen (Die Berge heißen hier oft irgendwas mit Klumpen^^) bringen, nur leider tiefer als ich wollte und so habe ich ganz ein paar Höhenmeter im Buschwerk vor mir bis ich wieder auf der 700 Meter linie bin, ungefähr auf dieser wird derBerg wohl öfters westlich umgangen. Hier sind viele eindeutig menschliche Pfade.. zumindest erkenn ich gelegentlich verwitterte Schuhabdrücke.

Mittlerweile kommt auch die Sonne raus und ich kann Jacke und Handschuh (!) wegpacken! Es ist bestes Wanderwetter und ich bin bei Kilometer 21 immernoch nicht erschöpft!

von wegen Weglos
Blümeli!
Tiere!
Der hat mich ganz schön nah besucht.. Aber wollt mich wohl nicht tragen =(
Wählt den Goldregenpfeifer!

Mein Minimalziel, mit dem Wissen um die letzten Tage, war das ich hoffentlich wenigstens 18 Kilometer schaffe, das ist ungefähr die halbe Strecke bis Gaundalen, Da gibt es ein Gehöft, mitten im Nirgendwo. Ein Guter Wegpunkt für meine Strecke.

Allerdings bin ich schon da drüber hinaus und es läuft sich grad so herrlich! (nur so nebenbei, meine Schuhe sind schon seit Kilometer sechs wieder mal durch und besonders rechts fühlt es sich an als würde ich mit Turnschuhen durch nen Pool laufen)

Ich beschließe mal zu schauen wie es geht und spätestens nach 25/26 Kilometern schluss zu machen, da hört dann die Hochebene hier auf und es wird wieder sumpfiger, außerdem wäre das Halbzeit nach Holden, dem nächsten Wegpunkt. Sollte es morgen dann wieder so gut gehen ist dort die letzte DNT Hütte auf meinem Weg, falls ich auf den Lapplandsleden wechsle. Dort wäre nochmal nen Trockenraum für meine Schuhe und all sowas..

Abgesehen davon soll s morgen nochmal an die 20°C werden und Holden liegt an einem See 😉

Zeltstelle heute
Blick von innen

Aber das sind die Probleme, öhm Herausforderungen, von Zukunftsbresh, Gegenwartsbresh nutzt die Energie der Sonne um seine Stiefel etwas trocken zu bekommen und faul rumzuliegen.

So warm es jetzt auch sein mag, für die Nacht sind 3°C gemeldet, da pack ich mich mal lieber gut ein =D

Gute Nacht ihr lieben wünscht euch euer Wanderbresh =)

Tag 6 Pause

Freitag, der 23. Juni Verastue 0 Kilmeter

Ich habe die Nacht nicht besonders gut geschlafen, erst hat mich jedes Geräusch geweckt, und später meine Zipperlein in den Knien.. Aber trotzdem bin Ich guter Dinge als ich aufstehe, ich habe gestern gesehen das es hier Backmischungen für Waffeln im Vorratsschrank hat. Hier auch Strom und ein Waffeleisen.. da steht der Entschluss bald fest.. Es gibt Waffeln zum Frühstück!

Waffeln mit Schoki!

Anschließend forsche ich einem Link den ich gestern gesehen habe nach, Auf der schwedischen Seite wurde 2021 ein neuer Wanderweg eingeweiht (das habe ich noch nicht mitbekommen). Dieser Weg kommt nicht allzuweit von Sandvika entfernt vorbei. Also nutz ich die Zeit heute und spiel mal durch ob das eine Option wäre.

Ich bin mittlerweile schon etwas hinter meinem Zeitplan, und mach mir auch schon den einen oder anderen Gedanken das ichs nicht vor Ende des Urlaubs bis Hemavan schaffe. Die Route in Schweden verspricht Bohlenwege über sumpfige Stellen und ist nur fünf Kilometer länger, und hat noch zwei Stellen zum Proviantkauf, ich müsste dann fast nur noch essen für drei bis vier dabei haben und für das letzte Stück einmal essen für sechs Tage.

Nachdem Hin und Her rechnen Denke ich das ich ab Sandvika gen Schweden laufe, leider werden da wohl 2 Straßenlauftage draus werden :/ Aber egal.. das ist das Problem für Zukunftsbresh, der Gegenwartsbresh darf erstmal durch den Skjærkerfjella Nationalpark, das wird Weglos und sumpfig (naja bleibt also wie bisher, nur ohne Wegmarkierungen). Ich denke das ich gute sechs Tage brauchen werde bis ich auf die Straße nach Sandvika treffe.

Mal sehen ob ich irgendwo unterwegs Empfang habe.. rein von der Topographie sieht es nicht so aus, aber ich hab gehört das es in Trødelag “Überall” Empfang gibt^^

Gruß euer Rastbresh

Tag 5 ich glaub es nicht!

Donnerstag, der 22. Juni, Bellingstue – Verastue ca 17 Kilometer

Ich habe die Nacht wunderbar geschlafen und auch das Gewitter habe ich nicht bemerkt, erst nach acht uhr werde ich munter, da mach Toni sich grad seinen Morgenkaffee, wir reden noch etwas bis es aufhört zu regnen. Anschließend will ich los. Toni hadert noch mit sich selbst ob er bleibt, da er etwas huddelei mit dem Magen hat.

Tschüss Toni
Hat scheinbar geregnet die Nacht 🤷

Ich entscheide mich dafür einen kleinen Umweg zu gehen und über die Straße in den Wanderweg einzusteigen, da spar ich mir vielleicht nen Kilometer Sumpf.. Aber als ich dann auf den Weg treffe trau ich meinen Augen nicht.. Holzbohlen! und zwar ohne Ende!

Bohlen am Waldrand
Bohlen mitten im Sumpf
Bohlen mit Stock daneben
Bohlen mit ausgelatschtem Grund daneben
Bohlen im Hintergrund

Aber genug davon.. ich war sehr positiv überrascht aber die 5 Km bis zur Samikote auf dem Weg waren vollständig mit Bohlen ausgelegt!

Die Temperatur war auch sehr erträglich bei so ca 15°C… und da habe ich gemerkt wie schön sichs wandern lassen kann.. die insgesamt sieben Kilometer bis an die Kote habe ich in 1,5 Stunden zurückgelegt. Was es aussmacht wenn man nicht mit dem Sumpf kämpfen muss..

Samikote
Schöne Aussicht
Nochmehr Aussicht

Leider war nach der Pause der Zauber vorbei und es ging wie gewohnt durch den Sumpf ohne Bohlen.. Für die folgenden sieben Kilometer bis an die Straße habe ich dann knapp über drei Stunden gebraucht..

Zwischendrin war es einfach wie im 15 zentimeter tiefen Wasser laufen.. Gummistiefel wären hier echt gut!

Unten am See hab ich noch einen kurzen Stop eingelegt, und kurze Zeit später war ich dann auch schon da.

Heute war ein guter Wandertag, leider soll es morgen den ganzen Tag Regnen, so das ich wohl zwei Nächte hier bleibe, bevor es dann in den ersten Nationalpark geht =)

kleiner See
Der Racker hat an meinen Stiefeln rumgespielt, hoffentlich ist er nicht erstunken^^

Besonders gefreut hat mich heute (neben den Bohlen) das Toni doch noch los ist, und es auch bis hierher geschafft hat, so haben wir beide etwas Gesellschaft morgen =)

Gruß euer Bohlenfanbresh!